Beobachtungsnacht 20 auf 21.11.2020
Noch morgens waren die Wetteraussichten für die Nacht bis ca. 24 Uhr sehr gut. Ab Nachmittag wurde die Aussicht schwieriger, die Wettermodelle waren ich nicht mehr einig. Ein Tiefdruckgebiet kam über England und Holland mit reichlich Wolken im Gepäck zu uns. Pünktlich zur Dämmerung zuhause, über die Sozialen Medien hatten die Vereinskollegen schon die Wetterberichte diskutiert. Nachdem sich die USB Verbindungen der Steuerung etwas gewährt hatten ging es um 18 Uhr los. Die Astronomische Dämmerung, also „dunkel“, war
ab 18:30 Uhr. Ein Blick auf „Cartes Du Ciel“ ein Astronomieprogramm, erstes Ziel hoch im Zenit östlich, M76 ein Planetarischer Nebel im Sternbild Perseus.
Er wird auch „der kleine Hantelnebel“ genannt, nach dem großen Bruder M27. Die Helligkeit beträgt 10 Mag was fotografisch kein Problem darstellt, ist aber sehr klein.
Die entfernung wird mit 3400Lichtjahre angegeben und wurde im September 1780 von dem Astronomen Pierre Mechain entdeckt. Die Belichtungsreihe waren 159 Bilder mit je 60 Sekunden zwischen 19:15 und 22:22 Uhr so das ich auf gut 2,5 Stunden kam. Das ist jetzt nicht wahnsinnig viel, aber ein Anfang. Aufgenommen mit einem Linsenfernrohr 107mm Öffnung und einer gekühlten Astrokamera. Um eine Kollision des Fernrohrs mit dem Stativ zu verhindern habe ich dann für den Rest der Nacht auf M1 den Krebsnebel im Sternbild Stier gewechselt.
Es ist ein Überrest einer im Jahr 1054 von der Erde aus beobachteten  upernova, die Helligkeit beträgt 8,4 Mag, also schon sehr deutlich auf unseren Aufnahmen zu sehen. Auch hier habe ich 60 Sekunden pro Aufnahme gewählt. Um genau 02:58 Uhr kam dann das erwähnte Tiefdruckgebiet mit den Wolken, alle weiten Bilder habe ich am Morgen danach gelöscht. Immerhin  202 Aufnahmen mit eine Zeit von 3,3 Stunden. Die Aufnahmen werden dann mittels einer Software „gestackt“ also zusammengerechnet und noch mit einigen Korrekturbildern verrechnet,
das Ergebniss ist ein Bild mit den Informationen der gesammten Aufnahmen. Ich hatte mit auf 3,30 Uhr den Wecker gestellt, da ich Angst hatte es könnte auch Regen in den Wolken sein, die war unbegründet, aber es schläft sich besser wenn alles Regensicher verpackt ist.