Im Oktober über Menden, dem ersten vollen Herbstmonat, können die Beobachtungen schon in den Abendstunden begonnen werden.Im Westen verlassen die Frühlingssternbilder die Himmelsbühne, während die Sommersternbilder im Meridian stehen, bzw. teilweise schon überschritten haben. Im Osten sind bereits auch die Herbssternbilder aufgegangen. Etwas weiter in den Abendstunden folgen sogar schon die Wintersternbilder.
Das Band der Milchstraße verläuft von Nordost, fast durch den Zenit und weiter herunter zum Südwesten. An lohnenden Deep-Sky-Objekte wären der Californianebel (NGC 1499) im Perseus, Andromedagalaxie (M31) in der Andromeda und die Plejaden (M45) im Stier. An offenen Sternhaufen waren M34 (Perseus), hi und xi (Perseus) und etwas später M35, M36 und M37 in den Zwillingen. Welches Objekt auch seinen Reiz hat, sind die wie an einer Perlenschnur angereihten Sterne der Kembles Kaskade im Sternbild Giraffe. Um diese Sternenreihe zu beobachten, sollte schon ein Fernglas zur Hand genommen werden. Die Sterne haben eine Helligkeit von 5m bis 10m.

Der Mondlauf im Oktober

02.10.2024: Der Mond ist zu 0,0% beleuchtet.Es ist Neumond und steht im Sternbild Jungfrau.Sein Aufgang ist um 07:05Uhr, sein Meridian um 13:06Uhr und sein Untergang um 18:52Uhr.Die Entfernung zur Erde
beträgt 406 516km. Der scheinbare Durchmesser beträgt 29,2′, seine Helligkeit -4,3m.

10.10.2024: Der Mond ist zu 50,1% beleuchtet.Es ist erstes Viertel und steht im Sternbild Schütze.Sein Aufgang ist um 16:07Uhr, sein Meridian um 19:24Uhr und sein Untergang um 22:46Uhr.Die Entfernung zur Erde
beträgt 383 541km. Der scheinbare Durchmesser beträgt 31,2′, seine Helligkeit -9,8m.

17.10.2024: Der Mond ist zu 100% beleuchtet.Es ist Vollmond und steht im Sternbild Fische.Sein Aufgang ist um 18:23Uhr, sein Meridian um 00:43Uhr und sein Untergang um 07:41Uhr.Die Entfernung zur Erde
beträgt 357 365km. Der scheinbare Durchmesser beträgt 33,2′, seine Helligkeit -12,6m.

24.10.2024: Der Mond ist zu 50,1% beleuchtet.Es ist letzte Viertel und steht im Sternbild Krebs.Sein Aufgang ist um 23:58Uhr, sein Meridian um 07:32Uhr und sein Untergang um 15:57Uhr.Die Entfernung zur Erde
beträgt 391 098km. Der scheinbare Durchmesser beträgt 30,9′, seine Helligkeit -9,8m.

Achtung:

Am 02.10.2024 ist eine ringförmige Sonnenfinsternis, leider von uns aus nicht zu beobachten.
Beobachtbar in Südamerika und Pazifik.

Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) ist in den ersten Oktobertagen noch flach am Morgenhimmel zu beobachten (Helligkeitsprognose 1m)
Er steht im Südteil des Löwen.Spätestens am 4.Oktober verschwindet er in der Dämmerung, um am 13. Oktober am Abendhimmel aufzutauchen (Helligkeitsprognose 2m).
In den folgenden Tagen gewinnt er an Höhe und zieht durch den Kopf der Schlange in den Schlängenträger. Am 17.Oktober ist er während der Nacht zu sehen (Helligkeitsprognose 4m)
Zum Ende des Monats soll die Helligkeit dann auf 6m abfallen.

Am Astronomietag bieten Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute und Amateurastronomen zahlreiche Aktivitäten, damit jeder einmal den Sternhimmel live erleben kann – zentral koordiniert von der Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der erste Astronomietag fand am 23. August 2003 zum Anlass der besonders nahen Mars-Opposition statt. Viele Jahre lang war ein Termin im Frühjahr (März/April) Tradition, in den von der Coronavirus-Situation beeinträchtigten Jahren 2020 und 2021 gab es einen zweiten Astronomietag im Oktober und es wurden vermehrt Online-Veranstaltungen angeboten. Seit 2022 findet der Astronomietag aufgrund der besseren Sichtbarbeit der Planeten im Herbst statt.

Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns nur wenig bekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel entdecken? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 19. Oktober 2024 laden Sternwarten und Astronomievereine in ganz Deutschland und der Schweiz wieder dazu ein, um genau diese Fragen zu beantworten – und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden – zur besten Sichtbarkeit des Ringplaneten Saturn, mit dem Mond in der Nähe der Plejaden und dem Kometen C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) am Abendhimmel.
Komet am Abendhimmel – Ringplanet Saturn – Mond bei den Plejaden

Ein gut beobachtbarer, auffällig heller Komet steht ganz oben auf der Wunschliste von Amateuren und Astronomiebegeisterten weltweit. Noch steht nicht fest, ob der Anfang 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) die in ihn gesetzten Hoffnungen auch erfüllen wird – ein guter Kandidat ist er jedenfalls, und am Astronomietag wird er im deutschen Sprachraum gut beobachtbar am Himmel stehen. Aber auch wenn sich die Helligkeit von Tsuchinshan-ATLAS sich ungünstig entwickeln sollte, hat der Astronomietag immernoch jede Menge zu bieten!

Der Sternhimmel am Astronomietag

Mitte Oktober kann man sich abends von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten stehen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte „Sommerdreieck“.

Bei dunklem Himmel sieht man hier das Band der Milchstraße, doch der abnehmende Mond über dem Osthorizont sorgt bereits für Aufhellung. Bei genauerem Hinsehen erkennt man später direkt oberhalb des Mondes das markante Sterngrüppchen der Plejaden. In südöstlicher Himmelsrichtung leuchtet in einer sonst sternarmen Umgebung im Wassermann der Ringplanet Saturn.

Auch das „Herbstviereck“ ist bereits aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und, links oben, einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternketten der Fische – alles schwache Sterne, die vom hellen Mondlicht weitgehend verschluckt werden.

Unterhalb der Fische macht sich das Sternbild Walfisch breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der „Cetus“ eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die Seltsame.

Im Laufe der Nacht gehen die Sommersternbilder im Westen unter, die Herbststernbilder passieren die Südrichtung, im Osten treten die Wintersternbilder und mit ihnen auch der Jupiter im Sternbild Stier über den Horizont, der von Monden begleitet wird, die man im Fernrohr einer Sternwarte gut sehen kann. Wer bis nach Mitternacht durchhält, kann sogar den Himmelsjäger Orion begrüßen.

Die Planeten im Oktober 2024

Merkur kann sich aus dem Glanz der Sonne nicht befreien, er bleibt unbeobachtbar.

Venus nimmt ihren Lauf durch die südlichen Tierkreissternbilder Waage, Skorpion und den südlichen Teil des Schlangenträgers. Sie steht daher tief in der Abenddämmerung. Am 5.10. begegnet Venus die schmale Sichel des zunehmenden Mondes.

Mars in den Zwillingen ist ein Beobachtungsziel für die zweite Nachthälfte. Sein Durchmesser beträgt Ende Oktober neun Bogensekunden. Am 23.10. steht der abnehmende Halbmond über Mars.

Jupiter im Stier beginnt seine Oppositionszeit. Er ist nun bald die ganze Nacht lang zu sehen. Am 21.10. wird Jupiter vom abnehmenden Mond besucht.

Saturn im Wassermann befindet sich nun am Ende der Oppositionsperiode, er wird zum Objekt der ersten Nachthälfte. Am 14.10. zieht der zunehmende Mond knapp an Saturn vorbei.

Uranus im Stier wird Mitte November seine Opposition einnehmen. Mit einer Helligkeit von 5,6 mag ist er bereits jetzt ein leichtes Ziel mit dem Fernglas.

Neptun in den Fischen befindet sich in den Wochen nach seiner Opposition, dadurch geht er abends früher auf und ist bequemer zu beobachten. Am 15.10. läuft der Vollmond nah an Neptun vorbei.