Der Sternenhimmel im Juli über Menden
Die Bahn der Sonne:
Bis zum 21. Juli verläuft die Bahn der Sonne noch in den „Zwillingen“, um dann in den „Krebs“ zu wechseln. Die Entfernung der Erde von der Sonne erreicht am 4. Juli aufgrund der Exzentrizität der Erdbahn mit ca. 152 Millionen Kilometern ihren größtmöglichen Wert. Das hat zur Folge, dass das Sommerhalbjahr in der nördlichen Hemisphäre fast 8 Tage länger dauert als auf der Südhalbkugel.
Sonnenauf- und untergänge:
1. Juli 5:15 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:30 Uhr unter und 23:20 Uhr Ende der Dämmerung; 10. Juli 5:20 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:30 Uhr unter und 23:10 Uhr Ende der Dämmerung; 20. Juli 5:35 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:20 Uhr unter und 22:55 Uhr Ende der Dämmerung, 31. Juli 5:50 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:05 Uhr unter und 22:35 Uhr Ende der Dämmerung.
Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 16 Std. und 15 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats um 60 Min. auf 15 Std. 15 Min. ab. Im Laufe des Monats sinkt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 63,1º auf ca. 58,2º am 31. Juli.

Der Lauf des Mondes:
Am Monatsanfang gegen 22 Uhr kann man die schmale Sichel des zunehmenden Mondes tief im Nordwesten aufspüren. Die weiteren Tage bis zur Halbmondstellung verlaufen ohne nennenswerte Ereignisse, da die helle Abenddämmerung weitestgehend das Licht der Sterne verschluckt. Seine Halbmondstellung erreicht unser Begleiter im Sternbild „Jungfrau“. Gegen 23 Uhr ist auch Spica, der Hauptstern der „Jungfrau“ südöstlich vom Mond zu sehen. Am 7. Juli steht der Erdmond gegen 23 Uhr direkt über Spica. Drei Tage vor Vollmond zeigt sich unser Begleiter oberhalb von Antares in der „Jungfrau“. Die Vollmondstellung wird gegen 20:40 Uhr im Sternbild „Schütze“ erreicht, er ist dann ca. 357500 km von uns entfernt. Am 16. Juli gegen 0:00 Uhr kommt es zu einer Begegnung mit Saturn. Drei Tage weiter gegen 2:00 Uhr steht unser Begleiter unterhalb von Jupiter. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli wandert unser Mond an Mars vorüber. Am 26. Juli gegen 5:00 Uhr zeigt sich am östlichen Horizont eine schmale Mondsichel oberhalb der Venus.

Mondphasen:
7. Juli.: Erstes Viertel um ca. 4:15 Uhr in der „Jungfrau“;
13. Juli.: Vollmond um ca. 20:40 Uhr im „Schützen“;
20. Juli.: Letztes Viertel um ca. 16:20 Uhr in den „Fischen“;
28. Juli.: Neumond um ca. 19:55 Uhr in den “Zwillingen“;

Der Sternenhimmel
Der Juli ist der Monat, der die meisten leuchtenden Nachtwolken zu bieten hat. (Bei leuchtenden Nachtwolken handelt es sich um Eis- und Staubpartikel, die in der oberen Erdatmosphäre von der knapp unter dem Horizont stehenden Sonne angestrahlt werden.)
Von den großen Planeten, die vor wenigen Wochen noch alle am Abendhimmel vertreten waren, ist nur noch Venus übrig geblieben.
Wenn es gegen 23 Uhr ausreichend dunkel geworden ist, säumen die Sternbilder „ Schütze“ und „Skorpion“ den Südhorizont. Diese beiden Sternbilder beherbergen so viele Galaktische Nebel und Sternenhaufen wie kaum ein anderes Sternbild am Firmament. Umso betrüblicher ist es, dass wir in Menden nur die nördlichen Teile dieser beiden Sternbilder sehen können. Man muss schon mindestens 1000 km gen Süden reisen, um „Schütze“ und „Skorpion“ in voller Größe bewundern zu können. Auf den griechischen Inseln, den Balearen und den Kanarischen Inseln sind diese beiden Sternbilder in ihrer ganzen Größe sichtbar und man braucht auch nicht bis kurz vor Mitternacht zu warten, bis es richtig dunkel ist.
Hoch über unseren Köpfen zieht das Viereck des „Drachen“ über den Zenit hinweg. Darunter breitet sich das Sommerdreieck aus, was von Wega in der „Leier“, Atair im „Adler“ und Deneb im „Schwan“ gebildet wird. Die „Leier“ hat um 23 Uhr gerade den Meridian erreicht, während „Adler“ und „Schwan“ erst 2 bis 3 Stunden später den Meridian passieren. Am Westhorizont stehen die „Krone“ und „Bootes“ mit seinem Hauptstern Arktur. Am Osthorizont ist das Fliegende Pferd „Pegasus“ aufgegangen und in seinem Gefolge „Andromeda“. Das schillernde Band der Milchstraße, das sich jetzt von Süden nach Norden zieht, kann in Menden nur erahnt werden, während es im Mittelmeerraum in voller Pracht zu sehen ist. Der Blick zum Firmament lohnt sich, besonders im Urlaub.

Die großen Planeten im Juli
Merkur eilt der Sonne rechtsläufig nach und überholt sie zur Monatsmitte. Am 16.Juli steht er in oberer Konjunktion mit ihr, bis zum Monatsende wächst der östliche Winkelabstand auf knapp 16 Grad, aber das reicht nicht für eine Abendsichtbarkeit. In diesem Monat werden wir ihn nicht beobachten können.
Venus zeigt sich nach wie vor als Morgenstern. Sie wandert durch den „Stier“ und passiert den Hauptstern Aldebaran am 2. Juli, der allerdings wegen der hellen Morgendämmerung nur mit optischen Hilfsmitteln zu sehen ist. Am 1. Juli geht er um ca. 3:30 Uhr auf und am 31. Juli gegen 3:55 Uhr.

Mars wandert durch das Sternbild „Fische“ und wechselt am 8 Juli in den „Widder“. Im Laufe des Monats verlagert Mars seine Aufgänge auf die Zeit kurz nach Mitternacht. Am 1. Juli geht der rote Planet um ca. 1:45 Uhr auf, am 15. Juli um ca. 1:10 Uhr und am Monatsende um ca. 0:30 Uhr. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli wandert der abnehmende Halbmond am östlichen Firmament oberhalb von Mars vorbei.

Jupiter bremst seine rechtsläufige Bewegung deutlich ab und kommt am 29. Juli zum Stillstand, damit setzt er zu seiner Oppositionsschleife an. Anschließend wandert er rückläufig durch den Tierkreis. Die kommende Opposition macht sich auch an seiner zunehmenden Helligkeit bemerkbar. Im Juli verlagert der Riesenplanet seine Aufgänge in die späten Abendstunden. Am 1. Juli geht er gegen 1:00 Uhr auf, am 15. Juli 0:05 Uhr und am Monatsletzten um ca. 23:05 Uhr. Am 19. Juli wandert unser Erdtrabant südlich an Jupiter vorbei

Saturn wandert rechtsläufig durch den „Steinbock“. Am 1. Juli steigt der Ringplanet gegen 23:40 Uhr über den Horizont, am 15. Juli gegen 22:45 Uhr und am 31. Juli um ca. 21:40 Uhr. In der Nacht vom 15. auf den 16. Juli zieht der noch recht volle Mond am südöstlichen Horizont unterhalb des Ringplaneten vorüber.