Der Fixsternhimmel im Februar über Menden
Wer sich noch an dem winterlichen Abendhimmel erfreuen möchte, für den ist der Februar besonders geeignet. Gegen 20 Uhr stehen der „Orion“ und der „Fuhrmann“ im Süden. Cappela, der Hauptstern des „Fuhrmanns“, markiert dabei den Zenit. Der „Stier“ und insbesondere die Plejaden haben um diese Zeit bereits den Meridian überschritten. Die „Zwillinge“ und der „Große und Kleine Hund“ stehen noch östlich der Mittagslinie. Auch die südlichsten Wintersternbilder kann man jetzt am besten beobachten: den „Hasen“ und die „Taube“. Der „Hase“ steht unterhalb des „Orion“ und die „Taube“ direkt über dem Horizont. Vom Osten her nähert sich der „Löwe“ mit großen Schritten in Richtung Meridian. Zwischen dem „Löwen“ und den „Zwillingen“ finden wir den „Krebs“, der durch seinen Sternenhaufen Praesepe (Krippe im Krebs) zu einem besonders interessanten Beobachtungsobjekt wird. Im Westen geht der „Pegasus“ unter und die ihm nachfolgende „Andromeda“ wird auch bald den Horizont erreicht haben. Wenn wir bis Mitternacht ausharren, um dem Reigen der Sternbilder zuzuschauen, werden wir den „Löwen“ und über ihm den „Großen Wagen“ im Süden betrachten können.
Für die Fernglasbeobachtung besonders geeignet sind in diesem Monat: die Sternenhaufen im „Stier“, die Hyaden und Plejaden und der Orionnebel, der befindet sich unterhalb der drei Gürtelsterne im „Orion“, und die Praesepe im „Krebs“.

Der Lauf der Sonne
Am Monatsanfang zieht die Sonne ihre Bahn durch den „Steinbock“ und überquert am 16. Feb. die Grenze zum „Wassermann“.

Auf- und Untergangszeiten der Sonne
1. Feb. 7:55 Uhr auf, 12:35 Uhr höchster Stand, 17:15 Uhr unter und 18:25 Uhr Ende der Dämmerung;
10. Feb. 7:40 Uhr auf, 12:35 Uhr höchster Stand, 17:30 Uhr unter und 18:40 Uhr Ende der Dämmerung;
20. Feb. 7:20 Uhr auf, 12:35 Uhr höchster Stand, 17:45 Uhr unter und 18:55 Uhr Ende der Dämmerung,
28. Feb. 7:05 Uhr auf, 12:35 Uhr höchster Stand, 18:00 Uhr unter und 19:10 Uhr Ende der Dämmerung.

Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 9 Std. und 20 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats auf 10 Std. und 55 Minuten zu. Im Laufe des Monats steigt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 22,9? auf 32,0?.

Der Lauf des Mondes
Er ist immer der Gleiche, doch Nacht für Nacht sieht er etwas anders aus: unser Mond. Er wandert quer durch die Sternbilder übers Firmament – mal als Sichel, mal als Vollmond.
Der Februar beginnt mit einer abnehmenden Mondsichel bei den beiden hellen Planeten Jupiter und Venus am Morgenhimmel, dann zieht er sich als Neumond zurück und taucht danach als junge Sichel abends im Westen auf, tief unter Mars. Der Mond wandert an dem Planeten vorüber und zieht anschließend mit wachsender Scheibe durch die prächtigen Winter-Sternbilder. Am 19. Februar erstrahlt der Vollmond im Löwen – ein Supermond, der größte des ganzen Jahres. Dann zieht sich der Mond langsam in die zweite Nachthälfte zurück, während er durch die Frühlingsbilder wandert und allmählich wieder abnimmt.

Größter Vollmond des Jahres
Um halb sechs Uhr abends geht am 19. Februar der Vollmond im Osten auf, nur eine halbe Stunde nach dem exakten Vollmondtermin und nur sieben Stunden, nachdem der Mond auf seiner elliptischen Bahn um die Erde im nächsten Punkt zu ihr war, dem Perigäum. Jetzt ist uns der Mond rund 50.000 Kilometer näher als bei seiner Erdferne zwei Wochen zuvor oder danach. Dadurch wirkt seine Scheibe etwas größer als bei einem Durchschnittsvollmond. So ein Supermond ist keine allzu seltene Erscheinung: Jedes 13. oder 14. Mal wird der Mond voll, wenn er zugleich in Erdnähe ist. Weil diesmal der Abstand zur Erde aber auch noch besonders klein ist, ist dieser Vollmond der größte des gesamten Jahres. Wirklich wahrnehmen könnten Sie das allerdings nur, wenn ein Vergleichs-Vollmond neben ihm am Firmament stünde, denn der Unterschied zwischen dem kleinsten und dem größten Vollmond ist nur etwa so groß wie der zwischen eine Ein-Euro- und einer Zwei-Euro-Münze: etwa zehn Prozent im Durchmesser. Aber heller als im Durchschnitt ist dieser Vollmond, weil die beleuchtete Fläche entsprechend größer ist.

Etwa wie das 1-Euro-Stück zum 2-Euro-Stück – in dem Verhältnis stehen die Mondscheiben eines besonders großen und eines besonders kleinen Vollmondes. Ist der Vollmond an seinem entferntesten Punkt zur Erde (dem Apogäum, links), ist die Mondscheibe am Firmament etwa um ein Zehntel kleiner im Durchmesser als im Moment seines kleinsten Abstands zur Erde (dem Perigäum, rechts). Für die Fläche der Mondscheibe bedeutet das: sie ist bei Erdnähe etwa zwanzig Prozent größer als bei Erdferne – und entsprechend heller. Doch der Unterschied würde Ihnen nur auffallen, sähen Sie die beiden wirklich nebeneinander.

Die Mondphasen
4. Feb.: Neumond um ca. 22:05 Uhr im Sternbild „Steinbock“;
12. Jan.: Erstes Viertel um ca. 23:25 Uhr im Sternbild „Walfisch“;
19. Jan.: Vollmond um ca. 16:55 Uhr im Sternbild „Löwe“;
26. Jan.: Letztes Viertel um ca. 12:30 Uhr im Sternbild „Waage“;

Die großen Planeten
Merkur: Zur Monatsmitte wird es richtig interessant am Abendhimmel: Tief unter Mars taucht für kurze Zeit auch Merkur noch am Firmament auf. Der innerste Planet im Sonnensystem hat aus unserer Sicht nur selten so viel Abstand zur Sonne, dass er vor oder nach ihr am leidlich dunklen Himmel zu sehen ist. Jetzt ist kurz Gelegenheit dafür, denn am 27. Februar erreicht Merkur seine größte östliche Elongation: Dann steht er knapp zwei Handbreit links der Sonne und geht abends gut anderthalb Stunden nach ihr unter. Weil jetzt auch die Planetenebene abends recht steil zum Horizont verläuft, kann man den Planeten gut entdecken. Wenn man schnell ist: Etwa ab dem 14. Februar könnte Merkur erstmals zu sehen sein. Kurz nach sechs Uhr abends ist die Abenddämmerung weit genug fortgeschritten für sein gleißend helles Pünktchen mit einer scheinbaren Helligkeit von -1,2 mag. Allerdings ist Merkur dann bereits auf zwei Fingerbreit an den Horizont herangerückt. Man braucht einen freien Blick zum sehr klaren Horizont, um ihn zu entdecken – und am besten auch ein Fernglas. Etwa um Viertel nach sechs Uhr schlucken die Dunstschichten Merkurs winziges Licht. Doch allabendlich geht der kleine Planet später unter und ist etwas länger zu sehen. Ende Februar können wir ihn bis Viertel nach sieben Uhr abends beobachten, allerdings wird es dann erst um halb sieben Uhr dunkel genug für Merkur. Um diese Uhrzeit steht der Planet noch eine ganze Handbreit über dem Horizont und ist ideal zu sehen. Aber auch Merkur selbst ist jetzt dunkler geworden: Seine scheinbare Helligkeit ist um eine Größenklasse auf -0,2 mag gesunken. Doch damit ist er immer noch heller als Mars hoch über ihn am Firmament steht.

Venus erscheint kurz nach fünf Uhr als strahlender Morgenstern. Unser innerer Planet ist mit einer scheinbaren Helligkeit von -4,2 mag über zwei Größenklassen heller als Jupiter. Anfang Februar können wir die beiden gut beobachten, dann stehen die zwei Planeten nur eine Handbreit voneinander entfernt. Besonders hübsch ist der Anblick gleich an den ersten Februarmorgen, wenn sich auch noch die schmale Mondsichel zu dem Duo gesellt: Am 1. Februar steht der Mond gut drei Fingerbreit links unter der Venus, am Morgen darauf schon fast zwei Handbreit.
Dann trennen sich die Wege der beiden hellen Planeten, sie entfernen sich tagtäglich voneinander. Für Jupiter werden dadurch im Verlauf des Monats die Bedingungen immer besser, Venus dagegen nähert sich aus unserer Sicht immer weiter der Sonne: Tag für Tag erscheint sie später und steht immer dichter am Horizont.
Venus findet nach Jupiter bald andere Gesellschaft, denn zur Monatsmitte taucht Saturn am Morgenhimmel auf: Saturn macht sich unter der Venus bemerkbar. Besonders günstig ist die Suche nach Saturn am Morgen des 18. Feb., denn dann führt Sie Venus als strahlender Wegweiser direkt zu ihm: Sie ist an dem Morgen nur einen halben Fingerbreit von Saturn entfernt. Der nimmt sich allerdings neben unserer hellen Nachbarin bescheiden aus, denn Saturn erreicht jetzt erst eine scheinbare Helligkeit von 0,6 mag und ist damit fast drei Größenklassen dunkler als die Venus.

Mars kann am Abendhimmel hoch im Westen (Blickrichtung Dortmund) leicht beobachtet werden. Trotz seiner westlichen Position ist er mit seiner scheinbaren Helligkeit von 1.2 mag ein eindrucksvolles Beobachtungsobjekt. Am 13. Feb. verlässt er das Sternbild „Fische“ und wechselt in den „Widder“, wobei er immer nördlichere Regionen anstrebt. Mars kann in der ersten Februarhälfte am Abendhimmel gesichtet werden.
Mars als Aufsuchhilfe für Uranus: Am 13. Feb. gegen 20 Uhr wandert Mars oberhalb an Uranus vorbei, wer dieses Ereignis beobachten möchte, braucht mindestens ein Fernglas oder kleines Teleskop. Uranus ist an seiner bläulich-grünen Färbung gut von Mars und den umliegenden Sternen zu unterscheiden.

Jupiter geht Anfang Februar gegen halb fünf Uhr auf, am Monatsende schon gegen drei Uhr. Schon 15 bis 20 Minuten nach seinem Aufgang ist er im Südosten über dem Horizont zu sehen. Denn der größte Planet des Sonnensystems ist auch am Firmament ein beeindruckender Gigant und mit einer scheinbaren Helligkeit von 2,0 mag überstrahlt er alle Sterne und die meisten Planeten bei Weitem. Am 1. Feb. geht der Riesenplanet um ca. 4:35 Uhr auf und am 15. Feb. um 3:50 Uhr. Am Morgen des 27. Feb. kommt es zu einer eindrucksvollen Konstellation zwischen Jupiter und dem abnehmenden Halbmond am südlichen Firmament und weiter östlich zeigen sich Venus und der Ringplanet Saturn.

Saturn, der schöne Ringplanet, ist im Februar ebenso am Morgenhimmel zu sehen. Von der Erde aus gesehen steht er im Sternbild „Schütze“. Seine Aufgangszeiten über dem Südost-Horizont verfrühen sich zusehens. Anfang Februar erblickt man Saturn erst ab etwa 6.45 Uhr, Ende des Monats bereits ab etwa 5.15 Uhr. Besuch bekommt Saturn in den Morgenstunden zwischen dem 17. und 19. Februar. Dann zieht die helle Venus langsam oberhalb von ihm vorüber. Den kleinsten Abstand hat der Saturn von Venus am 18. Feb.