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zur interaktiven Sternkarte

Mit dem Online-Planetarium können Sie sich die Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond, Planetensichtbarkeiten und vieles mehr anzeigen lassen. Probieren Sie es aus! Nachdem Sie auf den linken Button „interaktive Sternkarte“ geklickt haben, offnet sich ein Fenster mit Startgrafik. Einfach auf „Zeigen“ klicken! Zum Betrachten brauchen Sie den Adobe Flashplayer. Flashskies – Online-Planetarium © Donald Wienand und Harald C. Greie

Der Sternenhimmel im Juli über Menden und in den Feriengebieten

Der Fixsternhimmel: Wenn es gegen 23 Uhr ausreichend dunkel geworden ist, säumen die Sternbilder „ Schütze“ und „Skorpion“ den Südhorizont. Diese beiden Sternbilder beherbergen so viele Galaktische Nebel und Sternenhaufen wie kaum ein anderes Sternbild am Firmament. Umso betrüblicher ist es, dass wir in Menden nur die nördlichen Teile dieser beiden Sternbilder sehen können. Man muss schon mindesten 1000 km gen Süden reisen, um „Schütze“ und „Skorpion“ in voller Größe bewundern zu können. Auf den griechischen Inseln, der türkischen Mittelmeerküste, den Balearen und den Kanarischen Inseln sind diese beiden Sternbilder in ihrer ganzen Größe sichtbar und man braucht auch nicht bis kurz vor Mitternacht zu warten, bis es richtig dunkel ist.
Hoch über unseren Köpfen zieht das Viereck des „Drachen“ über den Zenit hinweg. Darunter breitet sich das Sommerdreieck aus, was von Wega in der „Leier“, Atair im „Adler“ und Deneb im „Schwan“ gebildet wird. Die „Leier“ hat um 23 Uhr gerade den Meridian erreicht, während „Adler“ und „Schwan“ erst 2 bis 3 Stunden später den Meridian passieren. Am Westhorizont stehen die „Krone“ und „Bootes“ mit seinem Hauptstern Arktur. Am Osthorizont ist das Fliegende Pferd „Pegasus“ aufgegangen und in seinem Gefolge „Andromeda“. Das schillernde Band der Milchstraße, das sich jetzt von Süden nach Norden zieht, kann in Menden nur erahnt werden, während es im Mittelmeerraum in voller Pracht zu sehen ist. Der Blick zum Firmament lohnt sich, besonders im Urlaub.

Sonnenauf- und untergänge

Der Lauf der Sonne Aufgang Höchststand Untergang Dämmerungsende
01.07.2018 05:15 Uhr 13:25 Uhr 21:30 Uhr 23:20 Uhr
10.07.2018 05:20 Uhr 13:25 Uhr 21:30 Uhr 23:10 Uhr
20.07.2018 05:35 Uhr 13:25 Uhr 21:20 Uhr 22:55 Uhr
31.07.2018 05:50 Uhr 13:25 Uhr 21:05 Uhr 22:35 Uhr

Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 16 Std. und 15 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats um 60 Min. auf 15 Std. 15 Min. ab. Im Laufe des Monats sinkt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 63,1º auf ca. 58,2º am 31. Juli.

Mondphasen  
06.07.2018 Letztes Viertel, 2:50 Uhr
13.07.2018 Neumond, 05:10 Uhr
19.07.2018 Erstes Viertel, 21:25 Uhr
27.07.2018 Vollmond, 11:40 Uhr

Die Planeten im Juli

Merkur Merkur kann nur in der Abenddämmerung in den südlichen Urlaubsregionen aufgespürt werden.

Venus ist weiterhin als Abendstern zu beobachten. Ihre Helligkeit nimmt im Laufe des Monats geringfügig um 0.2 mag auf -4.3 mag zu, allerdings verkürzt sich ihr Sichtbarkeitsdauer merklich. Am 1. Juli geht Venus bereits um ca. 23:40 Uhr unter, am 15. Juli um ca. 23:10 Uhr und am 31. Juli bereits um ca. 22:35 Uhr. Venus wandert durch den „Löwen“ und zieht am 9. Juli nördlich an Regulus vorbei. Beobachten kann man das Ereignis nur mit einem Fernglas am westlichen Horizont.

Mars wandert rückläufig im „Steinbock“ und kommt am 27. Juli in Opposition zur Sonne. Wegen seiner elliptischen Bahn erreicht unser Nachbarplanet erst 4 Tage nach der Oppositionsstellung seine geringste Entfernung zur Erde mit ca. 57,6 Mio. Kilometern. Im Laufe des Monats steigt die Marshelligkeit von – 2.1 mag auf -2.8 mag an, was ihn zu einem sehr hellen Objekt am abendlichen Firmament macht. Nach Untergang von Venus ist Mars der dominierende Planet am Nachthimmel. Zu Monatsbeginn erfolgt der Aufgang um ca. 23:30 Uhr, am 15. Juli um ca. 22:35 und am Monatsende bereits um ca. 21:45 Uhr. Am Oppositionstag wird Mars vom sich verfinsternden Vollmond überholt.

Jupiter kommt am 11. Juli in der „Waage“ zum Stillstand und beendet damit seine Oppositionsphase. Er bewegt sich anschließend rechtsläufig durch die Waage. Die Untergänge des Riesenplaneten verlagern sich von ca. 2:20 Uhr am Monatsanfang auf ca. 0:20 Uhr am Monatsende. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juli wandert der zunehmende Halbmond nördlich an Jupiter vorüber.

Saturn wandert rückläufig durch den „Schützen“. Mit Einbruch der Dunkelheit ist Saturn bereits im Südosten tief am Firmament zu sehen. Am 1. Juli sinkt der Ringplanet bereits gegen 5:15 Uhr im Südwesten unter den Horizont und am 31. Juli geht er gegen 3:05 Uhr unter.

Die Mondfinsternis am 27. Juli 2018
Die „Totale Mondfinsternis“ am 27.07.2018 gehört zu den ganz großen astronomischen Ereignissen unserer Zeit. Mit einer Dauer von 103 Minuten ist sie die längste totale Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts. Da der Mond in Mitteleuropa während der einleitenden partiellen Phase aufgeht, kann die Totalität am dunkelblauen Dämmerungshimmel in voller Länge verfolgt werden. Etwa 6 Grad unterhalb des Roten Mondes steht Mars. Wenn ein Planet sich in der Nähe des Vollmonds befindet, dann steht er zwangsläufig in Opposition zur Sonne und erreicht mithin seine maximale Helligkeit. Diese fällt bei Marsoppositionen wegen der stark schwankenden Abstände zur Erde sehr unterschiedlich aus. Am 27.07.2018 haben wir es mit einer außerordentlich günstigen Marsopposition zu tun; der Rote Planet erreicht mit -2.8 mag fast seine größte überhaupt mögliche Helligkeit und übertrifft sogar den Jupiter an Glanz. Da sich das gesamte Geschehen horizontnah in der Dämmerung abspielt, kommen auch Naturfotografen voll auf ihre Kosten. Selbst der Kalender meint es diesmal gut mit den Beobachtern, denn die Jahrhundert-Finsternis findet an einem Freitagabend statt.

Eintritt in Halbschatten (1. Kontakt) ca.:20:15 Uhr
Eintritt in Kernschatten (2. Kontakt) ca.: 20:25 Uhr
Beginn der totalen Phase (3. Kontakt) ca. :20:55 Uhr
Maximale Verfinsterung ca.: 23:20 Uhr
Ende der totalen Phase (4. Kontakt) ca. :00:15 Uhr
Austritt aus Kernschatten (5. Kontakt) ca. : 01:20 Uhr
Sichtbarkeitsende ca.:01:55 Uhr
Austritt aus Halbschatten (6. Kontakt) ca. : 02:30 Uhr

Wo kann man die Mondfinsternis sehen?
Die Mondfinsternis am 27.07.2018 findet für uns in Mitteleuropa unter nicht ganz optimalen Voraussetzungen in der lang andauernden sommerlichen Dämmerung statt. Dazu spielt sich das ganze Geschehen sehr horizontnah ab. Auf 50° nördlicher Breite und 10° östlicher Länge
(Sternwarte Menden N 51.427932  O 07.747406)  taucht der Mond bereits eine halbe Stunde nach seinem Aufgang komplett in den Kernschatten der Erde ein, d.h. die totale Verfinsterung beginnt. Bis zum Ende der totalen Phase um 0:15 Uhr hat der Mond lediglich eine Höhe von 14° über dem Südost-Horizont erreicht; selbst beim Austritt aus dem Kernschatten nach Mitternacht hat er kaum mehr als 18°Höhe erreicht. Trotzdem können wir auf der Sternwarte das Schauspiel gut beobachten.
Im Südosten Mitteleuropas, z.B. in Wien, sind die Bedingungen etwas besser, da der Mond 30 Minuten früher aufgeht. Deshalb kann dort die gesamte Kernschattenphase beobachtet werden, und der Erdtrabant steht zum Ende der totalen Phase ein wenig höher an einem komplett dunklen Himmel. Dagegen kann es im Nordwesten, z.B. auf Sylt, durchaus passieren, dass man den leuchtschwachen „Roten Mond“ am Dämmerungshimmel erst gegen Ende der Totalität wahrnimmt. Sofern der Himmel nicht ganz klar ist, kann der Erdtrabant erst jetzt gleichsam aus dem Nichts als hauchdünne Sichel am tiefblauen Dämmerungshimmel auftauchen.