Der Sternenhimmel im August über Menden
Im August ist einiges los am Firmament! Die schönsten Sternschnuppen des Jahres flitzen über den Himmel und laue Sommernächte laden zum Sternegucken ein: Zwischen strahlenden Sommer-Sternbildern erstreckt sich die Milchstraße und der Mond hat hübsche Begegnungen – auch mit ein paar hellen Planeten, die durch die Nacht wandern.
Im August zieht sich das Band der Milchstraße vom Nordosten direkt durch den Zenit und zeigt seine prächtigsten Teile im Südwesten. Hier befinden sich die Sternbilder „Schwan“, „Adler“ und Teile des „Schützen“. Deneb, der Hauptstern des „Schwan“, befindet sich direkt über unseren Köpfen im Zenit.
Westlich vom „Schwan“ leuchtet leicht bläulich die Wega in der „Leier“, und im Anschluss folgt „Herkules“ und die „Krone“. Tief am Nordhimmel steht der „Große Wagen“ und zeigt mit seiner Deichsel auf Arktur im „Bootes“. Im Osten ist das Sternenquadrat des „Pegasus“ aufgegangen. Er ist ein erster Bote kommender Herbsttage. An „Pegasus“ schließt sich das längliche Sternbild der „Andromeda“ an.
Der August ist der Sternschnuppenmonat schlechthin. In seinen lauen Sommernächten sind besonders viele Sternschnuppen zu sehen. Wenn man die sichtbaren Spuren der Sternschnuppen auf eine Sternkarte überträgt und sie rückwärts verlängert, fällt sehr schnell auf, dass die überwiegende Anzahl der Sternschnuppen einen gemeinsamen Ausgangspunkt haben. Dieser Ausgangspunkt liegt im Sternbild „Perseus“, und deshalb wird dieser Meteoritenstrom auch als Perseiden bezeichnet.
In der Zeit zwischen dem 9. und 13. August erreichen die Perseiden ihr Maximum, dann fallen bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zur Erde. Dieser Perseidenstrom ist zur Zeit der schönste und größte Sternschnuppenstrom, der beobachtet werden kann. Dabei sind sehr helle Objekte keine Seltenheit, man spricht dann von sogenannten Boliden oder Feuerkugeln, die am besten zwischen
22 Uhr bis zum Morgengrauen zu beobachten sind.
Dem Volksmund nach darf man sich etwas wünschen, wenn man eine Sternschnuppe gesehen hat, und dieser Wunsch soll auch in Erfüllung gehen, vorausgesetzt man behält ihn für sich.
Die scheinbare Bahn der Sonne:
Die Sonne beginnt im August ihren Lauf im Sternbild „Krebs“. Am 10. überquert sie die Grenze zum „Löwen“ und wird ihn im August auch nicht mehr verlassen. Der Abstand der Sonne vom Himmelsäquator verringert sich im Laufe des Monats um fast 10º. Das hat zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer im August deutlich verkürzt.
Der Lauf der Sonne
1. August 5:50 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:00 Uhr unter und 22:30 Uhr Ende der Dämmerung; 10. August 6:00 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 20:45 Uhr unter und 22:10 Uhr Ende der Dämmerung; 20. August 6:20 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 20:30 Uhr unter und 21:50 Uhr Ende der Dämmerung, 31. August 6:35 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 20:05 Uhr unter und 21:20 Uhr Ende der Dämmerung.
Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 15 Std. und 10 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats auf 13 Std. und 30 Min. ab. Im Laufe des Monats sinkt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 57,8º auf ca. 48,4º am 31. August.
Der Lauf des Mondes
Der Mond beginnt im August seine Wanderung entlang der Ekliptik im „Schützen“, östlich von Mars. Danach durchwandert er die Tierkreissternbilder „Steinbock“, „Wassermann“, „Fische“, „Widder“, um endlich im “Stier“ auf die Planeten Saturn, Jupiter und Venus zu treffen. Am 14. Aug. kommt es in den Morgenstunden gegen 5:00 Uhr zu einer sehr nahen Begegnung mit Saturn, der in unmittelbarer Nähe von Aldebaran im „Stier“ steht. Einen Tag später können wir die Sichel des abnehmenden Mondes zwischen Jupiter und Saturn entdecken. Am Morgen des 17. Aug. steht die Sichel des Mondes unterhalb der Venus. Am 22. Aug. wandert die zunehmende Mondsichel an Spica in der „Jungfrau“ vorüber und am 26. und 27. Aug. ist die Mondsichel in der Nähe von Antares im „Skorpion“ zu sehen.
Mondphasen
3. August: Vollmond um ca. 18:00 Uhr; 11. August: Letztes Viertel um ca. 18:45 Uhr;
19. August: Neumond um ca. 4:40 Uhr; 25. August: Erstes Viertel um ca. 19:00 Uhr;
Vier strahlend helle Planeten im August Von abends bis morgens strahlen im August helle Planeten am Firmament. Abends beeindruckt das Duo Jupiter-Saturn, gefolgt von unserem Nachbarn Mars, der immer heller wird. Morgenstern Venus ist jedoch die strahlende Königin. Ein paar Tage lang wird sie vom seltenen Merkur begleitet.
Merkur
Die ersten Tage im August sollten Sie genau hinsehen – etwa zwischen fünf und halb sechs Uhr: Dann taucht links unter der Venus noch ein Planet auf, ganz knapp über dem Horizont im Osten. Merkur ist kurze Zeit zu sehen, etwa drei Handbreit von der Venus entfernt.
Allerdings ist der innerste Planet im Sonnensystem so nah bei der Sonne, dass er nur kurz vor ihr aufgeht und es nur ein kleines Stück über den Horizont schafft, bis es ihm zu hell wird. Sie brauchen freie Sicht auf einen klaren Horizont im Südosten, um Merkur zu finden. Merkur steht am 1. Aug. gegen 4:40 Uhr so am Horizont, dass er zu sehen ist. Etwa eine halbe Stunde später verblasst er bereits in der Morgenhelle. Nach dem 5. Aug. wird man vergeblich nach Merkur Ausschau halten.
Venus
Seit Mitte Juni ist unsere innere Nachbarin Venus am Morgenhimmel zu sehen. Jetzt im August taucht sie bereits auf, wenn es noch stockduster ist: Ab etwa drei Uhr macht sie sich im Osten bemerkbar und steigt dann steil in die Höhe. Solange es noch finster ist, wird so richtig deutlich, wie hell der Morgenstern ist: Mit einer scheinbaren Helligkeit von rund -4,4 mag ist die Venus mit weitem Abstand das hellste Licht am Himmel, von Sonne und Mond abgesehen. Anfang August steht die Venus in der Mitte des Wintersechsecks, bei den Hörnerspitzen des „Stiers“. Doch da bleibt sie nicht lange: Ende August ist sie ein ganzes Stück ostwärts gezogen und in den „Zwillingen“ angelangt. Das sieht allerdings nur, wer zu nachtschlafender Zeit unterwegs ist. Die meisten von uns werden die Venus eher morgens in der Morgendämmerung wahrnehmen. Weil sie so hell ist, ist sie bis kurz vor Sonnenaufgang zu sehen: Anfang August bis halb sechs Uhr, zum Monatsende 40 Minuten länger.
Mars erscheint gegen 23:30 Uhr im Südosten und ist, bis eine gute halbe Stunde vor Sonnenaufgang die Morgendämmerung zu hell wird, zu sehen. Man kann ihn nicht übersehen, denn unser äußerer Nachbarplanet ist wesentlich heller als Saturn oder alle Sterne ringsum. In den unscheinbaren „Fischen“ macht ihm auch kein Stern Konkurrenz, einzig das Herbstviereck „Pegasus“ über Mars ist auffälliger. Mars mausert sich sogar noch im Monatsverlauf: Seine scheinbare Helligkeit steigert sich merklich von -1,1 mag auf -1,8 mag.
Jupiter und Saturn: Ein markantes Duo am Abend
Sobald im August nach Sonnenuntergang der Himmel etwas dunkler geworden ist, fallen zwei sehr helle Lichter im Südosten auf: Dort prangen Jupiter und Saturn, die beiden größten Planeten des Sonnensystems. Die beiden bilden einen engen Doppelpunkt. Sie sind nur etwa vier Fingerbreit voneinander entfernt.
Jupiter ist der bei Weitem hellere und größere des Duos: Mit einer scheinbaren Helligkeit von -2,7 mag und einem scheinbaren Durchmesser von rund 45 Bogensekunden ist der Planet auch am Firmament ein Riese und unterscheidet sich deutlich von jedem Stern. Saturn, links von Jupiter, ist da bescheidener: Er misst nur gut 18 Bogensekunden im scheinbaren Durchmesser und ist nur etwa 0,2 mag hell – fast drei Größenklassen dunkler als Jupiter. Doch nur zwei Sterne sind am sommerlichen Sternenhimmel heller als Saturn: Arktur im „Bärenhüter“ und Wega in der „Leier“. Was Saturn aber richtig attraktiv macht, ist mit bloßem Auge nicht zu sehen, lohnt aber den Weg in eine Sternwarte: Die Ringe des Saturn sind jetzt toll zu beobachten!
Schon in der frühen Abenddämmerung sind Jupiter und Saturn auszumachen, Anfang August etwa ab Viertel nach neun Uhr abends, zum Monatsende schon eine Dreiviertelstunde früher. Wenn es etwa zwei Stunden später richtig finster geworden ist, können Sie sehen, welch hübsches Plätzchen das Planetenduo einnimmt: Rechts der beiden ragt das breite Band der Milchstraße empor und unter ihnen tummelt sich das Sternengewirr des Sommer-Sternbilds Schütze. Hoch über ihnen schwebt das Sommerdreieck. Wenn die erste Morgendämmerung einsetzt, gehen Jupiter und Saturn allmählich unter.
Besonders auffällig ist der Anblick der beiden, wenn der Mond dazukommt. Das macht er im August gleich zweimal. Am 1. Aug. ist die Mondscheibe ganz dicht unter Jupiter, nur gut einen Fingerbreit entfernt. Dem macht das nichts: Jupiter ist so hell, dass er dem Mond leicht Stand hält. Saturn hat mit dem hellen Mondlicht mehr zu kämpfen: Am 2. Aug. ist der fast volle Mond keine drei Fingerbreit links unter Saturn zu sehen.
Am Monatsende kommt der Mond wieder bei den beiden Planeten vorbei: Am 28. Aug. steht seine zunehmende Scheibe knapp zwei Fingerbreit rechts unter Jupiter, am Abend darauf etwa gleich weit links unter Saturn. Dann ist das Planeten-Duo schon ab halb neun Uhr abends zu sehen, weil die Tage wieder kürzer werden. Und die zwei strahlen auch nicht mehr so lange in der Nacht: Jupiter ist etwa bis halb zwei Uhr zu beobachten, Saturn noch zwanzig Minuten länger.
Einladung
Wir, die „Sternfreunde Menden“, möchten Sie herzlich einladen, wenn sie einmal die Ringe des Saturn sehen möchten. Sie finden uns in Ostsümmern hinter dem Sportplatz am Hülschenbrauck, dort treffen wir uns jeden Freitag ab 20:00 Uhr. Aufgrund der Coronabeschränkungen bitte nur mit vorheriger Anmeldung !