Sonne, Mond und Sterne im Juni
Die Bahn der Sonne:
Die Sonne erreicht am 21. Juni gegen 4:35 Uhr den höchsten Stand auf ihrer Jahresbahn – astronomisch gesehen beginnt nun der Sommer.
Sonnenauf- und Untergänge:
1. Juni 5:15 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 21:20 Uhr unter und 23:05 Uhr Ende der Dämmerung; 10. Juni 5:10 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 21:30 Uhr unter und 23:15 Uhr Ende der Dämmerung; 20. Juni 5:10 Uhr auf, 13:20 Uhr höchster Stand, 21:35 Uhr unter und 23:25 Uhr Ende der Dämmerung, 30. Juni 5:15 Uhr auf, 13:25 Uhr höchster Stand, 21:35 Uhr unter und 23:20 Uhr Ende der Dämmerung;
Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 16 Std. und 5 Min, sie wächst bis zum 21. auf
16 Std. und 25 Min an, um dann bis zum Ende des Monats auf 16 Std. und 20 Min wieder abzunehmen. Im Juni nimmt die Mittagshöhe der Sonne kaum zu, sie steigt lediglich von ca. 62,1º auf ca. 63,4º bis zum 21. Juni. Zum Ende des Monats nimmt die Mittagshöhe wieder auf 63,2º etwas ab.

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021
Von Deutschland aus betrachtet steht der Mond während der max. Verfinsterung seitlich zur Sonnenmitte versetzt, wobei der Bedeckungsgrad im Norden größer ist als in Süddeutschland. In Flensburg wird gegen 12:35 Uhr rund 20 % der Sonnenoberfläche durch den Mond abgedeckt. Doch dieser Bedeckungsgrad reicht noch nicht aus, um eine sichtbare fahlere Beleuchtung der Landschaft wahrzunehmen. Da die partielle Verfinsterung rund zwei Stunden dauert, besteht hier eine gute Möglichkeit, diese mit geeigneten
Mitteln zu verfolgen.

Die Beobachtung darf nur mit größter Vorsicht gemacht werden, es besteht höchste Gefahr für das Augenlicht bei unsachgemäßer Vorgehensweise.

Der Lauf des Mondes:
In den frühen Morgenstunden finden wir unseren Begleiter als abnehmenden Halbmond im Sternbild „Wassermann“ am Südosthorizont und was neben dem Mond noch so hell schein ist Jupiter. Frühaufsteher können die schmale Sichel des Mondes letztmalige vor Neumond am 8. Juni gegen 5 Uhr am Nordosthorizont ausmachen. Seine Neumondstellung erreicht unser Begleiter am 10. Juni gegen 15:55 Uhr und das ist auch die Zeit, wenn in der Arktis eine Ringförmige Sonnenfinsternis beobachtet werden kann. In Menden werden wir von dem Ereignis nur wenig mitbekommen, außer man hat entsprechende Hilfsmittel für die Sonnenbeobachtung. Wir können nur die teilweise Bedeckung der Sonne um die Mittagszeit beobachten. Am 13. Juni gegen 22 Uhr finden wir die zunehmende Mondsichel weit im Westen. Der rötliche Mars steht dicht dabei und Venus leuchtet hell in den Dunstschichten über Dortmund. Bis zur Halbmondstellung passiert nichts besonderes, zumal es gegen 22 Uhr immer noch sehr hell ist. Halbmond ist am 18. Juni gegen 5:55 Uhr im Sternbild „Jungfrau“.
Am 24.Juni gegen 20:40 Uhr ist Vollmond im Sternbild „Schlangenträger“. Sehen können wir unseren Trabanten erst gegen 23 Uhr, wenn er sich langsam über den Lahrberg erhebt. Zu dieser Zeit sind nur die Sterne der 1. Größenklasse sichtbar. Nachtschwärmer können am 28. Juni gegen 2 Uhr nachts den abnehmenden Mond zwischen Jupiter und Saturn im „Steinbock“ sehen.

Mondphasen:
2. Juni.: Letztes Viertel um ca. 9:25 Uhr im „Wassermann“;
10. Juni.: Neumond um ca. 12:55 Uhr im “Stier“;
18. Juni.: Erstes Viertel um ca. 5:5 Uhr in der „Jungfrau“;
24. Juni.: Vollmond um ca. 20:40 Uhr im „Schlangenträger“;

Der Sternenhimmel:
Am 21. Juni ist Sommersolstitium (Sonnenstillstand), was landläufig auch als Sommeranfang bezeichnet wird. Die Sonne hat nun ihren nördlichsten Punkt, den sog. Wendekreis des Krebses, erreicht. Für die nördliche Erdhalbkugel bedeutet dies die kürzeste Nacht und mit 16 Std. und 20 Min. den längsten Tag des Jahres. Ab etwa 50º nördlicher Breite steht die Sonne nachts nie mehr als 18º unter dem Horizont, die astronomische Dämmerung endet in diesen Nächten nicht. Und noch weiter im Norden geht sie gar nicht mehr unter, in Skandinavien spricht man dann von der Mittsommernacht.
Die Dunkelheit setzt im Juni erst recht spät ein, so dass zur Standardbeobachtungszeit um 23:00 Uhr der kräftig orangerot leuchtende Arktur bereits hoch im Südwesten steht. Arktur ist der Hauptstern des Sternbildes „Bootes“, das aussieht wie ein großer Papierdrachen. Er steht in einer Entfernung von ca. 36 Lj. und sein Durchmesser ist ca. 22mal größer als der unserer Sonne. „Bootes“, griechisch Ochsentreiber oder Bärenhüter, beherrscht den Nachthimmel. Der „Große Wagen“ ist deutlich nach Nordwesten vorgerückt und bereitet sich auf seinen Abstieg vor. In östlicher Richtung von „Bootes“ findet man das halbkreisförmige Sternbild „Nördliche Krone“, gefolgt von „Herkules“. Der Name hat seinen Ursprung in der griechischen Mythologie, danach hat Herkules unter anderem den Nemeischen Löwen besiegt und mit der Wasserschlange Hydra gekämpft. Im „Herkules“ befinden sich zwei der bekanntesten Kugelsternhaufen M13 und M92 am nördlichen Firmament. M13 steht in ca. 23.000 Lj. und M92 in ca. 25.000 Lj. von der Erde entfernt. Kugelsternhaufen bestehen aus ca. 10.000 bis zu
1 Mio. Sternen. M13 kann fernab vom Streulicht menschlicher Ansiedlungen schon mit guten Augen als verschwommenes Lichtfleckchen ausgemacht werden, mit einem Fernglas ist M13 immer aufzuspüren. Einen wirklich prächtigen Eindruck gewinnt der Beobachter erst mit einem Teleskop ab 200 Millimeter Öffnung, denn erst ab dieser Öffnung werden die Randpartien in einzelne Sterne aufgelöst.
Im Osten kündigt sich die heiße Jahreszeit mit dem Sommerdreieck, das jetzt voll aufgegangen ist, an. Es setzt sich aus den drei Sternen Wega in der „Leier“, Deneb im „Schwan“ und Atair im „Adler“ zusammen.
Tief im Süden, knapp über der Horizontlinie, leuchtet dunkelrot Antares im „Skorpion“.
Wer in dunkler klarer Nacht zum Himmel schaut, der kann jetzt den sommerlichen Teil der Milchstraße sehen, der sich vom Nordpunkt bis zum Südpunkt des Horizontes erstreckt.

Die großen Planeten:
Merkur hat seine Abendsichtbarkeit beendet. Am 11. Juni kommt er zum Stillstand und eilt anschließend rückläufig auf die Sonne zu, die ihm im Tierkreis entgegen kommt. Bereits am 22. Juni um Mitternacht trifft der flinke Planet mit ihr zusammen – die untere Konjunktion ist erreicht. In unterer Konjunktion nimmt Merkur mit 83 Millionen Kilometer seine geringste Entfernung von der Erde ein.

Venus ist am Abendhimmel vertreten, noch ist sie nicht besonders auffällig. Die Venusaufgänge verspäten sich nur geringfügig von 22:50 Uhr auf 23:05 Uhr am Monatsletzten. Die Helligkeit bleibt mit
-3.9 mag den ganzen Monat konstant. Am 12. Juni erhält unser innerer Nachbarplanet Besuch von der schmalen Sichel des zunehmenden Mondes. An diesem Tag durchschreitet Venus das Perihel ihrer fast kreisförmigen Laufbahn und ist dann ca. 107 Mio. Kilometer von der Sonne entfernt.

Mars wandert im Juni von den „Zwillingen“ in den „Krebs“. Er ist als heller Lichtpunkt in der Abenddämmerung über dem Nordwesthorizont zu sehen. Am 1. Juni geht Mars gegen 00:25 Uhr unter und am 30. Juni bereits um 23:20 Uhr. Am Abend des 13. Juni zeigt uns die zunehmende Mondsichel den Weg zu rötlichen Mars.

Jupiter setzt am 21. Juni im „Wassermann“ zu seiner Oppositionsschleife an und wandert dann westwärts. Der recht helle Riesenplanet geht am 1. Juni gegen 1:50 Uhr auf und am 30. Juni bereits gegen 23:20 Uhr. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni zieht die abnehmende Mondsichel unterhalb an Jupiter vorbei.

Saturn hat seine Oppositionsschleife am 23. Mai begonnen und bewegt sich im Juni rückläufig (westwärts) durch den „Steinbock“. Der Ringplanet geht am 1. Juni gegen ca. 1:10 Uhr auf, am 15. Juni gegen ca. 0:10 Uhr und am Monatsletzten gegen ca. 23:10 Uhr. Damit wird er zum Planeten der gesamten Nacht. Zum Monatsende kulminiert der Ringplanet gegen 4:45 Uhr. Vom 27. auf den 28. Juni wandert unser Begleiter im „Steinbock“ südlich Saturn vorbei.

Partielle Sonnenfinsternis am 10. Juni 2021
Von Deutschland aus betrachtet steht der Mond während der max. Verfinsterung seitlich zur Sonnenmitte versetzt, wobei der Bedeckungsgrad im Norden größer ist als in Süddeutschland. In Flensburg wird gegen 12:35 Uhr rund 20 % der Sonnenoberfläche durch den Mond abgedeckt. Doch dieser Bedeckungsgrad reicht noch nicht aus, um eine sichtbare fahlere Beleuchtung der Landschaft wahrzunehmen. Da die partielle Verfinsterung rund zwei Stunden dauert, besteht hier eine gute Möglichkeit, diese mit geeigneten
Mitteln zu verfolgen.

Die Beobachtung darf nur mit größter Vorsicht gemacht werden, es besteht höchste Gefahr für das Augenlicht bei unsachgemäßer Vorgehensweise.