Der starke Sonnensturm einer Eruption vom 09.05.2024 auf der Sonne, sorgt für ein außergewöhnliches Himmelsereignis. Bis weit nach Süddeutschland waren Polarlichter in der Nacht zum 11. Mai 2024 über Deutschland zu sehen. Wir konnten die ersten Nordlichter Freitag 10.05.24 um 22:30 Uhr an der Sternwarte sehen. Bis in die Dämmerung hinein kamen immer wieder rote „Vorhänge“ aus geladenen Teilchen in Sicht. Es ist uns gelungen einige mit dem Kamerachip einzufangen. Das Diagramm von Andreas Pietsch zeigt die ersten X-Klasse Ausbrüche der Sonnenfleckengruppe 3664.

Derzeit sieht es so aus als wenn es Samstag Abend noch mal spannend werden kann, wurde es leider nicht, der KP Wert sank von vortags 9 auf 7-6 und das reicht nicht für Nordlichter bei uns.

Unten ist noch mal die Sonne in Ha zu sehen, unsbesondere die Sonnenfleckengruppe 3664 welche und die Nordlichter bescherte.

Hier möchte ich noch mal auf die Sicherheitshinweise zur Sonnenbeobachtung kurz eingehen. NIE mit Hilfsmitteln wie Fernglas, Teleskop oder ähnlichem in die Sonne schauen, das führt sofort zu irreperablen Augenschäden. Wir haben Zertifizierte Filter die dafür gemacht sind.

Die Farben des Nordlichtes.

Was ist für die unterschiedlichen Farben des Nordlichtes verantwortlich?  Die hoch energetischen Teilchen treffen auf unsere Atmosphäre. In 250 Km Höhe werden die Stickstoffatome angeregt, die dann blau / violet leuchten. In 200 Km Höhe sind es die Sauerstoffatome, mit der Frabe rot. Sollte der Sonnenwind stark genug sein auch bis in die Höhe von ca. 120 Km vorzudringen, dann bekommen wir einen grünen Farbton zu sehen, dies ist eher in den Polarregionen der Fall.

 

Die Messmethode, die ich (Andreas Pietsch) hier anwende, registriert Eruptionen auf der Sonnenoberfläche mit einer Zeitverzögerung von ca. 8 Minuten (Sonnenentfernung/Lichtgeschwindigkeit). Dabei werden jedoch keine Wechselwirkungen geladener Teilchen mit dem Erdmagnetfeld beobachtet, sondern Wechselwirkungen der solaren Strahlungsausbreitung (Röntgenstrahlung) mit der Ionosphäre der Erde.

Eine extreme Eruption ereignete sich z.B. am 10.05.2024 gegen 07.00 UTC. Der NASA-Satellit GOES registrierte das Ereignis auf der logarithmischen Skala mit X3,98. Damit war klar, dass es sich um einen sehr starken Ausbruch auf der Sonne handelt.

Meine (selbstbau) SID-Antenne (*) registrierte das Signal praktisch zeitgleich.

Bild rechts, Signal Intensität gemessen am 10.05.2024 zwischen 05:00 UHR und 19:00 UHR (UTC) / SID Monitoring Station Wickede

Das Ereignis wurde einige Minuten zuvor durch eine M1.23 Eruption eingeleitet. Es folgte ein starker Anstieg des Signals innerhalb von nur 3 Minuten auf den Maximalwert. Nach etwa 30 Minuten war der Ausbruch auch schon wieder vorbei.

Diese aufgezeichneten Daten können verwendet werden, um eine Vorhersage für Polarlichter zu berechnen.