Aktuelles am Sternenhimmel im November über Menden
In diesem Monat wächst die Länge der Nacht im astronomischen Sinne auf 12 Stunden, sie beginnt gegen 18:00 Uhr und endet am Morgen gegen 6:00 Uhr. Die Sternbilder im Süden unterstreichen den herbstlichen Charakter der Natur, obwohl im Osten die ersten Wintersternbilder mit Aldebaran im „Stier“, Kapella im „Fuhrmann“, Beteigeuze und Rigel im „Orion“, Kastor und Pollux in den „Zwillingen“ auf sich aufmerksam machen. Im Norden, direkt über dem Haarstrang stellt sich der „Große Wagen“ besonders prachtvoll dar. Seine horizontnahe Stellung unterstreicht die Größe des Sternbildes in besonderer Weise. Direkt über unseren Köpfen finden wir „Kassiopeia“, „Perseus“, „Dreieck“, „Widder“, „Andromeda“ und „Pegasus“. Unterhalb der Kassiopeia geht gerade Andromeda durch den Meridian. Bei guten Sichtbedingungen kann man den berühmten Andromedanebel (M31), unsere Nachbargalaxie, schon mit bloßen Augen als kleines Nebelfleckchen erkennen. Unsere Nachbargalaxie steht für den Beobachter momentan recht günstig, nämlich nahe dem Zenit. M31 hat sehr große Ähnlichkeit mit unserem eigenen Milchstraßensystem. Der Andromedanebel ist ca. 2,3 Mill. Lichtjahre von uns entfernt und sein Durchmesser beträgt ca. 150 000 Lichtjahre.
Über dem Südhorizont sind die „Fische“, „Walfisch“ und der „Wassermann“ zu finden; da diese Sternbilder eher unscheinbar sind, kann ein Fernglas gute Dienste beim Beobachten leisten. In der Zeit von 20:00 Uhr (Monatsanfang) bis 18:00 Uhr (Monatsende) finden wir direkt im Süden Formalhaut, den Hauptstern des „Südlichen Fisches“. Formalhaut, arab. “Maul des Fisches“, liegt unterhalb des „Wassermanns“ und schaut knapp über dem Horizont hervor. Er ist ca. 23 Lj. von der Erde entfernt und leuchtet ca. 14mal heller als unsere Sonne. Bereits weit in den westlichen Quadranten ist das Sommerdreieck gewandert. Auf einer Linie zwischen Deneb im „Schwan“ und Atair im Adler liegt das unscheinbare Sternbild „Füchschen“. Und dort wiederum ist ein planetarischer Nebel zu finden, M27, auch Hantelnebel genannt, er war der erste entdeckte Planetarische Nebel. Am 12. Juli 1764 wurde dieses Objekt von Charles Messier gefunden. Der Nebel ist 1200-1250 Lichtjahre entfernt und gerade noch mit einem Fernglas als schwacher Nebel zu sehen. M27 ist das Resultat eines alten sterbenden Sterns (Zentralstern), der seine Hülle ins All geschleudert hat und diese durch intensive Strahlung zum Leuchten bringt.
Der Zentralstern ist ein heißer weißer Zwerg mit einer Oberflächentemperatur von ca. 85000 C.
Als astronomischer Leckerbissen stehen zwischen dem 13. Nov. bis 30. Nov. die Leoniden (Sternschnuppenstrom) am Morgenhimmel auf dem Beobachtungsprogramm. Die Experten erwarten in der Nacht vom 16. auf den 17. Nov. ein Maximum an Sternschnuppen, doch leider wird dieses Ereignis ein wenig vom zunehmenden Mond gestört. Aber auch in der übrigen Zeit sollte sich der Blick zum Himmel lohnen, denn es ist mit einer deutlichen Zunahme an Sternschnuppen zu rechnen.

Die scheinbare Bahn der Sonne:
Die Sonne zieht während der ersten drei Wochen des Novembers ihre Bahn durch das Sternbild „Waage“. Zwischen dem 22. und dem 30. Nov. durchquert sie die nördlichen Ausläufer des „Skorpions“. Zwischen dem Ende der astronomischen Dämmerung und ihrem Beginn am nächsten Morgen liegen ca. 11 1/2 Std. In unserer geographischen Breite (51º25’39“ Nord und 07º44’47“ Ost, Standort der Sternwarte am Hülschenbrauck) scheint die Sonne dann täglich nur noch max. 10 Std.

Der Lauf der Sonne
1. Nov. 7:10 Uhr auf, 12:05 Uhr höchster Stand, 16:55 Uhr unter und 18:10 Uhr Ende der Dämmerung; 10. Nov. 7:25 Uhr auf, 12:05 Uhr höchster Stand, 16:45 Uhr unter und 17:55 Uhr Ende der Dämmerung; 20. Nov. 7:40 Uhr auf, 12:05 Uhr höchster Stand, 16:35 Uhr unter und 17:50 Uhr Ende der Dämmerung, 30. Nov. 7:55 Uhr auf, 12:10 Uhr höchster Stand, 16:20 Uhr unter und 17:40 Uhr Ende der Dämmerung.
Die Sonnenscheindauer beträgt am Anfang des Monats 9 Std. und 45 Min, sie nimmt bis zum Ende des Monats auf 8 Std. und 25 Min. ab. Im Laufe des Monats sinkt die Mittagshöhe der Sonne von ca. 25,4º auf ca. 18,3º am 30. November.

Partielle Mondfinsternis am 19. November
Diese Finsternis ist am Freitag, den 19. Nov. vormittags und somit in Deutschland nicht beobachtbar. Bei Eintritt des Mondes in den Kernschatten ( sichtbare Phase ) ist er in Menden bereits unter dem Horizont verschwunden.

Der Lauf des Mondes
Am Monatsanfang zeigt sich eine schmale Mondsichel im Südosten nahe dem Horizont in den frühen Morgenstunden. Unter sehr günstigen Bedingungen können wir am 7. Nov. die schmale Mondsichel gegen 17:00 Uhr westlich von Venus am Horizont ausmachen. Einen Tag weiter steht die Mondsichel östlich der Venus. Am 10. Nov. ist die Mondsichel südlich von Saturn am nächsten Tag Jupiter auf dem Besuchsprogramm. Vollmond ist am 19. November. Gegen 20:00 Uhr steht unser Begleiter im „Stier“ und im sogenannten „Goldenen Tor der Ekliptik“, d.h. zwischen den offenen Sternenhaufen Plejaden und Hyaden. Am 23. Nov. abends gegen 22:00 Uhr steht der abnehmende Mond am östlichen Horizont im Sternbild „Zwillinge“. Am Monatsende können Frühaufsteher die schmale Sichel des abnehmenden Mondes am südöstlichen Firmament im Sternbild „Jungfrau“ sehen.

Mondphasen
4. November: Neumond um ca. 22:15 Uhr in der „Jungfrau“;
11. November: Erstes Viertel um ca. 13:45 Uhr im „Steinbock“;
19. November: Vollmond um ca. 9:55 Uhr im „Widder“:
27. November: Letztes Viertel um ca. 13:30 Uhr im „Löwen“;

Die großen Planeten im November
Merkur kann noch in der ersten Novemberwoche am Morgenhimmel aufgefunden werden. Am 1. Nov. geht der -0.8 mag helle innere Planet um ca. 5:35 Uhr auf. Da Merkur der Sonne hinterher läuft, kann man ihn im November letztmalig am 7. Nov. am südöstlichen Horizont im Sternbild „Jungfrau“ aufspüren.

Venus kann wegen der extrem südlichen Position tief am Horizont in der Abenddämmerung entdeckt werden. Am 8. Nov. wandert unser zunehmender Erdmond an Venus vorbei. Mit Jupiter und Saturn gibt es in den frühen Abendstunden eine hübsche Planetenparade am südlichen Firmament. Venus sinkt im November gegen 19 Uhr unter den Horizont.

Mars stand im Vormonat in Konjunktion mit der Sonne. Sein Winkelabstand zur Sonne wird zwar deutlich größer im November aber es reicht noch nicht für eine Morgensichtbarkeit. Der rote Planet kann sich aus den Strahlen der Sonne noch nicht befreien und bleibt weiterhin unsichtbar.

Jupiter wandert rechtsläufig durch den „Steinbock“. Mit Einbruch der Dämmerung so gegen 18:30 Uhr ist Jupiter am südlichen Firmament nicht zu übersehen. Am 1. Nov. geht Jupiter gegen 0:10 Uhr unter und am Monatsende gegen ca. 22:25 Uhr. Am 11.11. gegen 18:30 Uhr steht der zunehmende Mond unterhalb des Riesenplaneten.
Anmerkung: Für die Menschen, die im Sternzeichen „Steinbock“ geboren sind, bietet sich jetzt eine gute Gelegenheit das Sternbild am Firmament zu betrachten. Sowohl Jupiter als auch der Ringplanet stehen innerhalb des „Steinbocks“.

Saturn wandert ebenfalls rechtsläufig durch den „Steinbock“. Er ist nicht ganz so auffällig wie der Riesenplanet, aber doch deutlich westlich von Jupiter zu erkennen.
Der Ringplanet geht am 1. Nov. gegen 22:40 Uhr unter und am Monatsletzten um ca. 20:55 Uhr. Am 10. Nov. steht der zunehmende Halbmond unterhalb von Saturn.

Ein normales Fernglas erleichtert die Beobachtung von Jupiter und Saturn.

Erläuterung: Die Ekliptik
Die Erde kreist auf der gleichen Ebene um die Sonne wie alle anderen Planeten. Diese Ebene der Umlaufbahnen nennt man Ekliptik oder Planetenebene.

IC 1590 ist ein offener Sternhaufen der in dem  Pacmannebel (NGC 281) liegt. Zu finden im Sternbild Kassiopeia. Das Objekt wurde am 31. Oktober 1899 von Guillaume Bigourdan entdeckt. Das Alter des Haufens wird auf 3,5 Millionen Jahre geschätzt. Fotografiert von unserem Vereinsmitglied Daniel am 24. auf den  25.10.2021 mit einer Gesamtbelichtung von 10Std 52min 37sek. bearbeitet mit Gimp